„ Liebe Unterstützer*innen der Finkelstein Stiftung, liebe Interessent*innen, vor knapp zwei Jahren gründete die Bayer AG die Hans und Berthold Finkelstein Stiftung gGmbH – ein starkes Zeichen dafür, dass Erinnerung eine aktive Entscheidung ist. Denn mit diesem Schritt verankert Bayer die Erinnerungskultur fest im Unter- nehmen. Sich erinnern heißt in diesem Fall, das im Vorgängerunternehmen I.G. Farben zu Zeiten des Nationalsozialismus begangene Unrecht transparent zu machen und die wissenschaftliche Forschung zur NS-Geschichte voranzutreiben. Es bedeutet aber auch, die Erzählungen der Menschen, die leiden mussten, lebendig zu halten – so wie die von Dr. Hans Finkelstein und Berthold Finkelstein. Aber es geht um noch mehr: sich im Hier und Jetzt für ein friedvolles Miteinander und für die Demokratie einzusetzen! Denn unsere Botschaft muss klar sein und ist nicht verhandelbar: Ausgrenzung, jede Form von Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus sowie Hass dürfen keine Meinung sein. Mit der Stiftungsgründung zählt Bayer aktuell zu den wenigen deutschen Unternehmen, die sich ihrer Ge- schichte aktiv stellen und daraus Handlungen für die Zukunft ableiten. Es mag für manche als sehr spät erscheinen, aber wichtig ist, dass die Aufarbeitung geschieht. Selbst kleine Schritte können auf die- sem Weg Positives bewirken! Unternehmen können verbal Haltung zeigen, eine Studie in Auftrag geben oder kleine Projekte initiieren: Lassen Sie uns etwas tun – auch sehr gern gemeinsam! Wegschauen ist gerade in diesen Zeiten keine Option mehr. Ich danke dem Team der Finkelstein Stiftung, allen weiteren Kolleg*innen, die sich bei der Bayer AG für die Stiftung und ihre Themen, den Erinnerungsort für die Zwangsarbeiter*innen der Niederrheinwerke in Leverkusen sowie diese wichtige Veränderung im Unternehmen insgesamt starkgemacht haben und weiterhin machen. 04 Vorwort